Georg Forster – Zwischen Freiheit und Naturgewalt
Jürgen Goldstein, Philosoph aus Koblenz, versteht sich als Hermeneut. Er sei „text- und zitatverliebt“, einer, der der Frage nachgeht:
„Wie haben Menschen früher gedacht, und wie kann man das anhand von alten Texten lesbar machen?“
Das ist ihm mit „Die Entdeckung der Natur“ (2013) auf vielgelobte Weise gelungen, einem Panorama der Naturbeschreibung von Petrarca bis Reinhold Messner.
Denn Goldstein selbst ist ein begnadeter Erzähler.
In obigem Band beschreibt er u.a. die Landung Georg Forsters auf Tahiti, 1773 an der Seite von James Cook. Nun widmet er dem Schriftsteller, Naturforscher, Zeichner, Übersetzer und Revolutionär (1754–1794) einen eigenen Band.
„Goldstein ist eine nun selbst revolutionär anmutende Entdeckung gelungen: Er hat die Ideengeschichte mit der Figur des Links-Goetheanders bereichert (ohne Forster selbst so zu nennen).
Denn Goldstein kann nachweisen, wie nahe Forsters Geschichtsdenken Goethes Wahrnehmung der Revolution als vulkanischem, sturzbachhaftem Naturgeschehen kommt – die Metaphern gleichen einandere bis aufs Wort.“ Gustav Seibt in der SZ
Georg Forster
Zwischen Freiheit und Naturgewalt
260 Seiten, 24,90 Euro
Matthes & Seitz, Berlin
Jürgen Goldstein, geboren 1962, lehrt als Professor für Philosophie an der Universität Koblenz-Landau. Maßgeblich von Hans Blumenberg inspiriert, widmen sich seine Studien der Genese und dem Profil der Moderne. Seine Bücher befassen sich mit der Herausbildung der neuzeitlichen Subjektivität und Rationalität, der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts und der Geschichte der Naturwahrnehmung.
Und – Bob Dylan.
Videoclips vom 9. April 2015
Gedankensprünge
Donnerstag, 9. April 2015
Kreuzung an St. Helena
Bornheimer Str. 130, 53119 Bonn