Vögel. Was können sie uns singen/sagen?
Schön singt die Nachtigall. Aber wer je den australischen butcherbird gehört hat, ist hin und weg, wie der Komponist Olivier Messiaen. Diesem Vogel, der im Deutschen widersprüchlich Würgerkrähe, aber auch Flötenvogel heißt, gehört auch das Forscherinteresse von Constance Scharff:
“Würgerkrähen benehmen sich fast wie Jazzmusiker, die im Spannungsfeld zwischen Wiederholung und Variationen improvisieren“.
Ihre Befunde legen nahe, dass musikalische Virtuosität bei Singvögeln ähnlichen Prinzipien wie bei Menschen folgt. Die ästhetischen Qualitäten der Vögel sind aber quasi nur Beifang der Arbeit von Constance Scharff.
Sie ist Verhaltensbiologin an der FU Berlin, hat ein eigenes Labor und erforscht jenes Gen, das Lebewesen den Spracherwerb ermöglicht.
Dieses Gen (FOXP2) ist auch an einer menschlichen Erbkrankheit ursächlich, die zu Sprachstörungen führt.
Das Studium der Neurobiologie des Gesangs von Vögeln ist damit auch mit dem des Spracherwerbs beim Menschen verbunden und kann eventuell als Modell dienen.
Videoclips vom 4. Mai 2017
Eine Mitschrift des Abends im blog von Jan Reichow.
Gedankensprünge (26)
4. Mai 2017
Buchladen 46, Kaiserstr. 46, 53115 Bonn