Ästhetische Welterfahrung
»Ästhetische Welterfahrung« bedeutet, dass uns die Begegnung mit Kunst mit der Welt verbinden kann. Kunst kann neue Aspekte der Welt entdecken oder unerwartete Weltsichten eröffnen.
Heute, wo unser Weltbild sich verschiebt – weg vom Dualismus zwischen Mensch und Welt hin zu einer Sicht, welche die Weltzugehörigkeit des Menschen betont –, ergeben sich besonders interessante Entwicklungen.
Lange Zeit hatte auch die Kunst die Mensch-Welt-Opposition dargestellt:
so wie der Mensch der Welt gegenüberstand, so sollte die Kunst gegenüber der Wirklichkeit eine eigene Welt schaffen und noch einmal die Weltdistanz und Autonomie des Menschen bezeugen.
Heute nimmt die Kunst eine andere und wirklichkeits-affinere Gestalt an. Sie bewegt sich in einem Zwischenfeld zwischen Kultur und Natur. Mit dem Wegfall des Mensch-Welt-Dualismus ist auch die Unterscheidung zwischen Natur und Kultur brüchig geworden. Mensch, Kultur und Kunst agieren in einem Spielfeld, das die herkömmliche Trennung von Natur und Kultur nicht mehr zulässt, sondern beides umfasst.
In den Essays seines neuen Buches „Ästhetische Welterfahrung“ diskutiert Wolfgang Welsch diese Entwicklung.
Wolfgang Welsch, em. Professor der Universität Jena, ist einer der bekanntesten Vertreter der philosophischen Ästhetik in Deutschland.
Wolfgang Welsch
Ästhetische Welterfahrung
Zeitgenössische Kunst zwischen
Natur und Kultur
Wilhelm Fink Verlag, 2016
120 S., 17,90 €
Videoclips vom 8. Juni 2017
Gedankensprünge (27)
8. Juni 2017, Buchladen 46
Kaiserstr. 46, 53115 Bonn