Sprache und Musik: was haben sie uns zu sagen?
Dem Ohr ist egal, welche Schallwellen es aufnimmt und in biochemische Signale umwandelt. Erst später, im Gehirn, wird entschieden, ob es sich um Geräusche, Sprache oder Musik handelt.
Hier öffnet sich derzeit ein spannendes Forschungsfeld: obwohl das Gehirn Musik und Sprache zu großen Teilen nach ähnlichen Prinzipien verarbeitet, lautet die generelle Frage: Welche neuronalen und kognitiven Prozesse bilden die Grundlage für die Umwandlung von „Schallwellen im Ohr“ (Klänge) in „Abstraktionen im Kopf“ (Wörter)?
Wie kommt es, dass Sprache Aussagen machen, Musik hingegen Emotionen ohne jede linguistische Vermittlung hervorrufen kann? Hat Charles Darwin recht, Musik sei vor Sprache da gewesen? Und Alexander von Humboldt, der meinte: „Menschen sind singende Affen, die allerdings ihrem Gesang Bedeutung geben“?
David Poeppel ist ein glänzender Fachmann auf dem Gebiet der neurologischen Sprach- und Musikforschung.
Er stammt aus Freiburg, ist als Neuro-Biologe in den USA ausgebildet, promoviert am berühmten MIT in Boston, zuletzt war er an der New York University. Seit 2014 leitet er die Abteilung für Neurowissenschaften am neuen Max Planck Institut für Empirische Ästhetik in Frankfurt am Main.
Videoclips vom 1. Oktober 2015
Gedankensprünge (12)
1. Oktober 2015
Kreuzung an St. Helena, Bornheimer Str. 130, 53119 Bonn