1968.
War da was?
„Zu 68 gibt es nichts mehr zu sagen“, behauptete der Germanist Robert Stockhammer im Oktober 2017 bei den Gedankensprüngen. (Er hat ja auch das Buch „1967“ geschrieben.)
Wolfgang Kraushaar ist die beste Gegenthese.
Er hat in diesem Jahr zu „1968“ nicht nur zwei Bücher im Umfang von 100 Seiten (bei Reclam) und 521 Seiten (bei Klett-Cotta) veröffentlicht, sondern obendrein auf 1500 Seiten in 4 Bänden „Die 68er Bewegung. Eine illustrierte Chronik 1960-1969“ (gleichfalls bei Klett-Cotta).
Kraushaar gilt zurecht als „der Chronist“ der 68er Bewegung. Diese Rolle hat ihm Kritik eingebracht; in dieser Rolle hat er aber auch mehr zu sagen als andere, auch Kritischeres.
1968. War da was?
Ein dejavú ist nicht zu vermeiden; vor allem aber ist zu fragen: was war, was ist geblieben von „1968“, oder zeigt sich vielleicht in anderer Form?
Wolfgang Kraushaar, geb. 1948, arbeitet als Politikwissenschaftler für die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur
Wolfgang Kraushaar
Die blinden Flecken
der 68er Bewegung
521 S., 25 €
Klett-Cotta, 2018
Videoclips vom 15. November 2018
Gedankensprünge (35)
15. November 2018
Buchladen 46, Kaiserstr. 46, 53113 Bonn